Dämmen, dämmen und nochmal: DÄMMEN!
Um den Klang einer Tastatur zu verschönern, ist Dämmen das A und O. Eine günstige Tastatur mit einem gut gedämmten Gehäuse kommt nah an ein Enthusiastenboard heran.
Welches Material man nimmt und wie man genau die Tastatur bearbeitet, kann man nicht pauschal sagen.
Von festen Stoffen wie Gummi bis hin zu flüssigem Silikon (welches natürlich aushärtet), hat man gefühlt unendlich viele Möglichkeiten.
Zum Dämmen des Gehäuses gehört natürlich auch das Dämmen aller Teile, weshalb „Platine dämmen“ auch hier aufgeführt ist.
Hier sieht man das originale Gehäuse einer RK61.
Durch die Stabilisierungsstreben entstehen Hohlräume, welche bei der Betätigung der Tasten „hallen“.
Um diesem Hall entgegenzuwirken, sollte man diese Hohlräume auf irgendeine Art und Weise dämmen.
Die beliebtesten Materialien sind Schaum- und Kunststoffe, welche es in „flachen Matten“ zu kaufen gibt.
Am beliebtesten sind Sorbothane, Neoprene, Verpackungsmaterialien und Schrankmatten.
Im Grunde könnte man jedes Material nehmen, welches Masse in das Gehäuse bringt.
Einige verwenden auch Abformsilikon, das flüssig in das Gehäuse gegossen wird und in einigen Stunden aushärtet. Diese Variante empfiehlt sich, da das Silikon in der Regel rückstandsfrei wieder entfernt werden kann.
Sorbothane:
Laut vielen Enthusiasten das beste, aber auch teuerste Material.
Entwickelt in den USA dient es als Stoß- und Schwingungsdämpfer.
Der Preis ist für die Anwendung in einer Tastatur, meines Erachtens nach aber nicht gerechtfertigt.
Besitzt man allerdings eine Tastatur, welche im hohen dreistelligen Bereich liegt, könnte man sich das Dämmen mit Sorbothane überlegen.
30×30 cm mit 3mm Höhe kosten um die 60 €uro.
Neopren:
Wird auch gerne verwendet, da es ähnliche Eigenschaften hat, wie Sorbothane.
Preislich ist Neopren als Matte sehr viel interessanter.
50×50 cm mit einer Höhe von 3mm liegt man hier bei um die 10 €uro.
Moosgummi/EVA-Schaumstoff:
Moosgummi kennt man wahrscheinlich aus dem Bastelunterricht oder aus dem Cosplay.
Moosgummi ist sehr günstig und eignet sich perfekt zur Geräuschdämmung.
Moosgummi wird zwischen Switchplate und Platine zur Geräuschdämmung verwendet.
5 mal 60x40cm mit 3mm Höhe kosten um die 20 €uro.
EPDM/SBR:
Industrieschaumstoffe, die grundlegend für die Isolierung und Absorption in Industrieanlagen verwendet werden.
Allerdings sind sie nicht leitend, schwer und im Vergleich noch günstig.
1m x 80cm mit 33mm Höhe kosten um die 30 €uro.
Abformsilikon:
Zwei Komponenten werden zusammengemischt, in eine Form gegossen, hier das Gehäuse, um eine Negativform zu erstellen.
Diese Form kann wieder einfach entfernt werden.
Abformsilikon kann höher im Gehäuse und somit passender verwendet werden.
Im Vergleich zu Matten ist man nicht an vorgegebene Abmessungen gebunden.
1 Liter/Kilo Abformmasse kosten ca. 40 Euro.
(Ver-)Packungsschaum:
Packschaum wird oft bei Notebooks oder auch Tastauren zum Schutz des Produktes verwendet.
Er ist weiß und man kann durchsehen.
Er ist nicht dazu entwickelt worden Schall oder Stöße zu minimieren, schlägt sich aber in der Anwendung doch recht gut.
Er ist der Beweis dafür, dass jedes Material, welches man im Tastaturgehäuse installiert einen positiven Output auf die Akustik der Tastatur hat.
Packschaum kann man kaufen, empfiehlt sich aber nicht, da es ihn nur in großen Mengen gibt und somit preislich nicht mit den Alternativen mithalten kann.
Hat man allerdings schon Packschaum zur Hand, kann man ihn gerne als Dämmmaterial verwenden.
Ich empfehle Moosgummi, Industrieschaumstoffe und Abformsilikon.
Diese Materialien dämpfen gut, sind verfügbar und preislich absolut im Rahmen.
Wer nicht wie ich, mehrere Tastaturen modden möchte, der greift auf Moosgummi zurück. So kann man das Gehäuse und „die Platine“ preisgünstig dämmen.