Die meist benutzten Materialien für mechanische Tastaturen sind Aluminium und Plastik (-Derivate).
Das liegt daran, dass diese beiden einfach zu bearbeiten und somit in größeren Produktionen einfacher herzustellen, bzw. zu bearbeiten sind.
Auch Holz kann bei kaufbaren Tastaturen als Material für das Gehäuse dienen.
Im Selbstbaubereich, bzw. Costumbereich finden sich unter anderem auch noch Carbon, Stahl oder Messing.
Jedes Material hat seine Eigenheiten, wie Optik, Oberflächenbeschaffenheit und Gewicht. Außerdem hat es Auswirkungen auf den Sound, welchen die Tastatur bei Benutzung macht.
Das Material des Gehäuses entscheidet über den Klang der Tastatur, aber auch das Material der sog. Switchplate ist maßgeblich entscheidend, wie eine Tastatur sich anhört. Außerdem entscheidet die Switchplate auch darüber, wie sich eine Tastatur beim Tippen anfühlt.
Plastik ist das am weitesten verbreitete Material, schaut man sich den (mechanischen) Tastaturmarkt an.
Das liegt an den günstigen Rohstoffpreisen und den einfachen und ebenfalls günstigen Verarbeitungsmöglichkeiten.
Man kann sehr einfach mit Negativformen Gehäuse pressen (Spritzguss) und muss nicht mehr viel nacharbeiten.
Die Farbauswahl ist nahezu unbeschränkt, da Kunststoffe einfach gefärbt werden können.
Nachträglich die Farbe einer Tastatur zu ändern ist bei Kunststoffgehäusen auch ein relativ einfacher Prozess.
ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer) und Polycarbonat (PC) sind die am häufigsten verwendeten Stoffe für Tastaturgehäuse.
Um die Stabilität eines Plastikgehäuses zu gewährleisten wird oft eine Metallplatte im Gehäuse verarbeitet.
Leider ist Plastik aber nicht die beste Wahl für eine mechanische Tastatur, da es für ein eher unruhiges Tippgefühl sorgt.
Das Tippgefühl wird als klappernd oder instabil beschrieben.
Das heißt natürlich nicht, dass man dem keine Abhilfe schaffen kann, dazu mehr im Kapitel „Modding“.
Acryl ist natürlich auch ein Kunststoff, allerdings ist es Glas sehr ähnlich in seinen Eigenschaften.
Es ist transparent, lässt also Licht und Blicke ungehindert durch und ist es ist sehr steif.
Nachteil ist, dass es sehr kratzanfällig ist und schnell bricht. Ein Acrylgehäuse sollte also sehr pfleglich behandelt werden.
Aluminium ist oft die bessere Wahl für ein Tastaturgehäuse, da mit Aluminium das Gehäuse präziser gefertigt werden kann, es Geräusche besser dämpft und die Tastatur damit schwerer wird.
Das Tippgefühl ist härter als bei Kunststoffen, was viele Nutzer bevorzugen.
Aluminium einzufärben bedarf komplizierterer Schritte als bei Kunststoffen, hier nennt sich das Verfahren Eloxieren.
Eloxieren ist ein chemischer Prozess, bei dem mittels anodischer Oxidation eine Schutzschicht auf dem Metall aufgebracht wird.
Die Farbauswahl ist hier natürlich begrenzt, aber dennoch so vielfältig, dass jeder seine Lieblingsfarbe finden sollte.
Hier verlinke ich die tolle Grafik von Thomas Baart, die wirklich jede Art der Montage zeigt.
Volle Auflösung (externer Link zu Thomas‘ Seite)
Die Switchplate, also die Platte, welche die Schalter („Switch“) in Position hält, wird heutzutage bei den meisten Tastaturen verwendet, wenn die Schalter nicht aufgelötet sind.
Natürlich gibt es auch viele Tastaturen, bei denen die Schalter aufgelötet sind und dennoch eine Switchplate haben, aber eine wirkliche Funktion hat sie nur bei Hotswap Tastaturen.
Switchplates können aus Aluminium, Stahl oder verschiedenen Kunststoffen sein.
Die Festigkeit beeinflusst stark, wie sich eine Tastatur beim Schreiben anfühlt und auch, welche Geräusche sie dabei macht.
Je härter ein Material ist, desto heller („clack“) ist der Sound. Ist das Material weich, hört man eher tiefere Töne („thock“).
„Härter“ wird hier im Sinne von Steifigkeit verstanden. Eine Switchplate aus Carbon hat eine spezifische Steifigkeit von 96, PolyCarbonat von 2.
Somit hört sich Carbon sehr hell und PolyCarbonat sehr dunkel an.
Eine gute Tastatur hat einen sog. „Flex“, das bedeutet, dass sie beim Drücken etwas nachgibt. Manche Platinen haben extra dafür Flexcuts, welche dann auch in der Switchplate Anwendung finden.
Das Bild zeigt zwei Switchplates. Die schwarze besteht aus FR4 und die milchige ist aus Polycarbonat.
Das ist eine Platine mit sog. „Flex cut“. Deutlich rot umrandet sind die Auspaarungen auf der Platine zu erkennen.